Crumschter Kerb

Crumschter Kerb - Kerweborsch vun de de Tornhall



Crumschter Kersch / Kirche Crumstadt

An dieser Stelle sollen Berichte, Chroniken und Bilder der Kirche Crumstadt eingestellt werden. An dieser Stelle erstmal ein kleiner Auszug aus der Geschichte, entnommen aus der Festschrift zur 25 Jahrfeier der VdK Ortsgruppe Crumstadt von 1971.

Infos gibt es natürlich auch unter http://www.crumstadt-evangelisch.de/

Kirche Crumstadt

Die Crumstädter Kirche
(aufgenommen von Rudolf Stricker)

Geschichte der Crumstädter Kirche – Auszug aus der „Ortschronik von Crumstadt“

Quelle:

Festschrift zur 25 Jahrfeier der VdK Ortsgruppe Crumstadt (erschienen 1971)

Verfasser: Heinrich Orth / Orts-Chronist und Heimatforscher

Die Crumstädter Kirche wurde im Jahre 1592 erbaut, die Einweihung erfolgte am 3. 9. 1593 durch den Superintendenten Johann Angelus. Sie hat 600 Sitzplätze, an der West- und Nordseite Sitzemporen, die Ostseite eine Orgelbühne. Die nördliche Emporebühne wurde erst 1852 errichtet. Ihre Orgel erhielt die Kirche im Jahre 1696. Sie wurde von dem Orgelbauer Johann Anton Mayer aus Darmstadt erbaut. Dieselbe wurde im Jahre 1805 durch eine alte aus der Darmstädter Stadtkirche ersetzt und diese wieder durch eine neue Orgel aus Offenbach abgelöst. Im Juni 1917 mussten zur Gewinnung von Zinn für Kriegszwecke auch in Crumstadt die Orgelpfeifen aus Zinn abgeliefert werden. Im Februar 1922 veranstaltete der Kirchenvorstand eine Haussammlung zur Anschaffung von neuen Orgelpfeifen; es wurden 6100,- RM gespendet. Im Mai 1922 wurden von dem Orgelbaumeister Bechstein die neuen Orgelpfeifen aus Zinn für 8550,- RM eingebaut.

Die Kirche hatte von Anfang an drei Glocken. Wie schon erwähnt, nahmen die Kriegsvölker des 30jahrigen Krieges die mittlere mit und diese konnte erst 1687 durch eine von Benedit Schnaidewin in Erfurt gegossene, ersetzt werden. Dieses Geläut hing bis 1867. Die mittlere Glocke hatte im Winter 1866/67 einen Sprung bekommen und war damit unbrauchbar geworden. Weil auch die beiden anderen Glocken nicht stimmten, wurde ein neues Geläut von drei Glocken von Glockengießer Hamm in Kaiserslautern bezogen und am 19. Mai 1867 wurden sie eingeweiht. Das Geläute im Gewicht von 1172 kg stand in Fis-a-Cis.

Die Glocken wurden im ersten Weltkrieg abgeliefert und durch Stahlglocken ersetzt. Im Glockenhaus der Kirche hängt eine große, reich geschnitzte und buntbemalte Gedenktafel aus Holz mit folgender Inschrift:

O Mensch, denk nicht dahin, wie du mögst viel gewinnen,
Weil deines Lebens Uhr gar bald auslaufen kann.
Du hast vielmehr mit allem Fleiß darauf zu sinnen,
Wie du entfliehen mögst dem Schreckens vollen Bann.
Was ist den gantzes Thun, o Mensch in diesem Leben!
Ist es nicht meistensteils den Wasser Blasen gleich!
Was du vernimmst, kann dir nichts dauerhaftes geben,
Drum bringe mit Gewalt zu seyn in Gottes Reich.
Musst du viel Tränen schon im Jammertal aussehen.
Die Leibs und Seelen Noth dir aus dem Hertzen prest.
Dort wird (ach sei getrost.) die Freuden Ernd angehen,
Wo nimmermehr aufhört das rechte Jubelfest.

Seiner Hertzlichen geliebten Ehegenossin Annen Margaretha Wagnerin gebohrener Größmännin zu letzten Ehren und dem Leser zur Erinnerung seiner Sterblichkeit ließ dieses auf richten Johann Theodor Wagner, Pfarrer dieses Orts 1710.

Die Frau von Pfarrer Theodor Wagner starb am 8. 12. 1707, worüber der Pfarrer folgenden Eintrag ins Kirchenbuch machte: „Frau Anna Marg. Wagnerin, 38 Jahre mein treues liebes Eheweib starb in ihrem Erlöser Jesu den 8. Dezember 1707 morgens circa 8-9 Uhr und wurde begraben den 12. desselben Monats“.

Nach Ausweis alter Nachrichten schlug Weihnachten 1624 der Blitz in den Kirchturm. Die Turmspitze soll gebrannt haben, ohne dass aber das Feuer großen Schaden angerichtet hätte. Um 1750 machte eine Bäuerin in einem Gebetbuch folgenden Eintrag: „Der Blitz schlug in unsere Kirche, es war aber ein kalter Schlag“.

Der frühere Friedhof war an der Kirche bis zum Jahre 1838; er dient heute als Schulhof.

An der Außenwand der Kirche (Nordseite) befanden sich bis zum Jahre 1961 drei alte Grabsteine. Sie wurden bei der Instandsetzung der Kirche entfernt, da die Sandsteine stark verwittert waren. Die Inschrift am mittleren Grabmal war um 1950 noch gut zu lesen, sie lautete:

Die Liebe ist stärker als der Tod, und der Glaube ist fester als das Grab.

Hier schlafen den werden Hochwidrigen und Hochgelehrten Herr Ernst Christoph Mahler, 28 Jahr, gewesener und wohlverdienter Pfarrer hier und zu Hofheim. Er war geboren zu Alsbach 1703, zur Hessischen Pfarrei berufen 1739, in welchem Jahr sich auch Ehelich verbunden mit der zur Seite ruhenden Frau Sophie Elisbeth geborene Striniusin, welche das Licht der Welt erblickte zu Darmstadt 1709 und dem geliebten Ehegatten der den 21. April 1767 in die Ruhe seines Herrn Einging den 81. Tag darauf mit in die Ewigkeit folgte.

Die Inschrift am Grabmal der Frau konnte nicht mehr entziffert werden, da er schon 1900 sehr stark verwittert war.

 

 
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